Sontheim

Die Pfarrkirche deutet mit ihrem Patrozinium „St. Martin und Mauritius“ auf eine frühe Christianisierung der Ortschaft „sundheim“ im 8. Jh. hin. Der heutige stattliche Kirchenbau wurde allerdings erst in der 2. Hälfte des 15. Jhs. am Nordende des alten Dorfes erbaut und 1883 und 1949 zweimal verlängert.

Am Chor kann man am ehesten noch die gotischen Elemente ablesen: Strebepfeiler außen und Reste des Kreuzrippengewölbes innen. Der Satteldachturm misst ca. 37 m und weist zur Gliederung in sieben Geschosse ein Kleeblattbogenfries auf, wie wir es am gesamten Bau unter der Traufe und auch am Giebel des 1500 erbauten Gasthauses zum goldenen Adler vorfinden können.

Im Jahre 1757 wurde das Kircheninnere unter Abt Anselm Erb von Ottobeuren barockisiert. Aus dieser Zeit stammen die bemerkenswerten Deckengemälde des Donauwörther Malers Johann Baptist Enderle (1725 – 1798): im Chor die Verherrlichung der Rosenkranzkönigin, im Hauptschiff die Mantelteilung des hl. Martin mit Christus in der Glorie, in den Rocaillekartuschen Bilder aus dem Leben der Patrone Martin und Mauritius.

Die restliche Ausstattung entstand im Zuge der Rebarockisierung in den 1950er Jahren. Altäre, Kanzel, Kreuzweg und Deckengemälde über der Empore stammen von der Stukkateurwerkstatt J. Schnitzer, Buching, und dem Maler J. Baumann, Eichenau. Die Orgel wurde von dem Füssener Orgelbauer Balthasar Pröbstl erbaut.

Von der ehemals spätgotischen Ausstattung (um 1520) sind noch der überlebensgroße Kruzifixus gegenüber der Kanzel und eine Kopie der Sontheimer Himmelfahrtsmaria vorhanden, deren Original sich im Bode-Museum in Berlin befindet.

G. Städele, Ortschronist

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