Muttergotteskapelle

Über die Entstehung der Muttergotteskapelle wissen wir sehr wenig, darum sind die Geschichtlichen Notizen der Kirchenstiftung  Westerheim, von Pfarrer Königsberger geschrieben am 12.1.1842 sehr Interessant:  „Über die Entstehung der Pfarrei, sowie über die ersten Stifter des Kirchenvermögens ist aus Mangel an Urkunden, welche wahrscheinlich bei dem Klosterarchiv zu Hl. Kreuz in Memmingen lagen, nichts bekannt und kann aus umlaufender Sagen nur so viel noch angegeben werden, dass im 16. Jahrhundert  der damalige Pfarrer Zacharias Hafner  (1552-1595 Pfarrer in Westerheim) vereinigt mit seinem Bruder, dem Wirte zu Unterwesterheim die gegenwärtige Pfarrkirche St. Martin, damals eine Kapelle erbaut habe um das Sanctissimum (Allerheiligste) darin auf zu bewahren, weil dies das Beste der Pastorative (Seelsorge)  erforderte.  Um aber in dieser Kapelle das ewige Licht unterhalten zu können, gemäß der Vorschrift der Kath. Kirche, hätten sich mehrere Einwohner Westerheims verpflichtet, jährlich ein gewisses Quantum Haber zu verabreichen, weswegen dies Reichniß bis zu dieser Stunde der Lichthaber heiße.“ 1842 sind 34 Personen angegeben die diesen Lichthaber abgeben. *5

Hebel Kaufhaus restauriert

Bild: Historisches Bilderbuch, Kaufhaus Hebel

Bei der Pfarrvisitation 1590 wird berichtet, dass die eigentliche Pfarrkirche außerhalb des Dorfes zu Ehren des hl. Martin, die Kapelle im Dorf aber zu Ehren der  hl. Apostel Petrus und Pauls geweiht sei. *2
Nach der Säkularisation 1806 wurde die mitten in der Ortschaft gelegene Muttergotteskapelle Pfarrkirche und der Hl. Martin Kirchenpatron. 1808 vergrößerte die Pfarrei die Kirche, dennoch  klagt  Dekan Königsberger 1842, dass die Kirche für die fast 600 Seelen große Pfarrgemeinde viel zu klein sei. Sein Vorschlag, die Kirche nochmals zu vergrößern, scheiterte an der Platz- und Kostenfrage. Warum der Neubau einer Kirche so lange auf sich warten ließ, hat seinen Hauptgrund darin, dass man sich mit dem Staat nicht über die Ablösesumme (Abbruch der Hl. Kreuzkirche) einigen konnte. Erst im Jahre 1879 wurde die jetzige, im gotischen Stil erbaute Kirche errichtet und die alte Kirche verkauft und in ein Wohnhaus umgewandelt (ehemaliges Kaufhaus Hebel). * 1